Jans Kolumne
Zwischenstopp
Moin!
Bin mal wieder zu sehr komischen Zeiten wach, die übliche Kombination aus was zu tun, erstmal was anderes machen, hmm, spät geworden, dann halt morgen..
Aber morgen geht der Flieger nach Island, werd also heute meine Liste abarbeiten müssen. Hauptsächlich brauch ich n Haarschnitt, kann den Bildschirm kaum sehen vor lauter Strähnen im Gesicht.
Auf Island freu ich mich, war noch nie da, wird bestimmt ganz spannend. Zuerst gibts drei Runden isländische Liga, die wohlweislich so terminiert ist, dass sie erst drei Tage nach dem gestrigen Nationalfeiertag "bjordagurinn" anfängt. Gefeiert wurde nämlich der Tag des Biers, das nach 74 jährigem Verbot erst seit 1989 wieder konsumiert werden darf.
Nichts zu feiern hatte gestern mal wieder der deutsche Meister Niclas Huschenbeth, der am 29.Februar und daher recht selten Geburtstag hat.
Nach der Liga hab ich zwei Tage frei, um mir Geysire und den shizzle anzugucken, danach geht das Reykyavik open los. Schaun mer mal!
Die Generalprobe fürs Schachspielen am Wochenende in der Bundesliga lief ganz erfolgreich, hab zweimal gewonnen, Baden-Baden ebenso. Wie üblich nach ner etwas längeren Spielpause hatte ich das Gefühl, nicht mehr zu wissen, wie der Springer zieht, aber dann gehts meistens besser als wenn ich denke, jetzt bin ich eingespielt und hab irgendwas von dem Spiel verstanden. Hmm, ich glaube ich rede mal wieder wirres Zeug im Halbschlaf, meine erste Partie war jedenfalls ganz gut:
Hrmpf, muss los, Termine, Termine, Termine. Das Projekt Post wird im Laufe des Tages fortgesetzt, erleben Sie in Teil zwei, wie ich nichts über das Treffen mit dem Präsidium des DSB schreibe, aufkläre, ob Smeets beim Expertentipp geschummelt hat und deshalb von allen Ämtern zurücktreten und seinen GM-Titel ablegen sollte, Nisipeanus Eröffnungswahl aufs Schärfste kritisiere, und, am Wichtigsten, ob ich die Haare wieder schön habe.
Later!
- Datum: 02.03.2011
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- Tags: schachbundesliga | island
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Interessant zu wissen wäre noch, ob die mißmutige Visage auf dem Vorher-Bild dem ungewohnt frühen Aufstehen am Spieltag geschuldet war (man beachte das grelle Tageslicht im Hintergrund!) oder Teil der großmeisterlichen psychologischen Kriegsführung ist und dem Gegner suggeriert soll, daß er es mit einem unmotivierten und nicht ganz zurechnungsfähigen Gegenüber zu tun hat. Falls Letzteres, dann hat das ja blendend funktioniert. Viel Glück für Island!
14.Sf6: hat in der Tat die Partie weggeworfen.
Kann es sein, daß dieser Zug erst nach längerem Nachdenken ausgeführt wurde?
Schöne Partie(analyse).
Da ich mindestens ein älteres Buch über den Traxler habe in dem die meisten Stellungen mit "unklar" enden wäre ich an der Widerlegung (wenn es wirklich "Quatsch" ist) sehr interessiert.
Mein "bevorzugter" Zug ist übrigens Sd4 (Fritz ). Da muss Weiß sich schon sehr gut auskennen....
schöne Partie, wenngleich Weiß zwischen Zug 14 und 20 ziemlich den Überblick verloren hat.
Nun sind alle auf Teil II gespannt.
Kleine Ergänzung:
Die beste mir bekannte Zusammenfassung zum Stand der Traxler-Widerlegung liefert Bücker auf chesscafe in seinem Artikel kaiss23. Er kommt zum Schluss:
Zitat: "None of the seven lines proposed in [5] and [10] comes close to being a theoretical refutation. But those who want to practice Traxler’s Counterattack with success
have to do some homework concerning 5 d4!.
Die Partie gegen Bulski war sehr hübsch, hatte ich in Teilen auch live gesehen. der Ausheber e4 ist natürlich an und für sich naheliegend, dennoch gibts auch danach noch viel zum Übersehen für Spieler wie mich ;-) Einen Zug, den du/Sie nicht kommentiert hast/haben (naja, jetzt sind wir schon so weit gekommen, da sagen wir doch einfach du ...), den du also nicht kommentiert hast, obwohl gerade er ein Beispiel für den Unterschied zwischen Normalschach und GM-Schach ist, ist der 15. Zug von Schwarz La6 nach dem Abtauschangebot Lg4. Natürlich hat sich Weiß angestellt und dem Zug mit c3 noch einen Sinn mehr gegeben, aber dennoch ist ja klar, dass der Läufer lieber auf c8 stehen würde. Ihn hier nicht zu tauschen, sondern lieber nochmal nach a6 zu schwenken, das hätte ich wegen des Tempospiels nicht übers Herz gebracht und dann irgendwann ohne Kompensation im Endspiel verloren.
Bravo nochmal für die Partie, die zweite des WE war ebenfalls ne klare Angelegenheit. Gut drauf gerade, gell?
kann man sich zusammen tun, wir sind Dienstag auch schon da ;)
bist du auch in diesem Hotel Baron?
Daniel: Wieso auf c8 lieber stehen? Unentwickelt, Türme nicht verbunden, droht nichts ...? ... La6 empfand ich eher als höchst logisch.
Brutal stark fand ich da eher ... Tfd8. Das ist einer jener Züge, bei denen man erst auf den zweiten Blick sieht, dass Weiß anschließend keine Züge mehr hat. Das sind so Züge, die ich häufiger mal als "Großmeisterzug" empfinde, jene Züge, die die Figuren auf die richtigen Felder stellen und die gegnerische Stellung just deswegen fast schon von alleine zusammenzubrechen scheint.
Hab mal wieder Spaß auf Reisen. War 5:30 am Flughafen, um via Kopenhagen nach Reykjavik zu fliegen. Flug nach CPN wird natuerlich gecancelt, Lufthansa will mich aber nicht nach Reykjavik umbuchen, weil 2.Flug finnish airways, also nicht ihr Problem. Neue Route jetzt Hamburg-Muenchen-Kopenhagen, Anschlussflug kriegen wird ein Fotofinish. Sollte Hamburg echt nie verlassen, dieses von A nach B kommen hab ich nicht so drauf.
Hört sich tatsächlich nicht als Spaß an! Mein Bedauern!
Tja, Hamburg ist halt manchmal ganz schön eifersüchtig, wenn man es verlassen will - und sei es auch nur für kurz ;)
Ich habe den Verdacht, dass Jan seinen Mannschaftskolegen Georg Meier fürs Sonntagsspiel vorbereitet hat.
In Georgs Partie kam zufälligerweise eine Variante, die Jan gegen Spanischabtausch auf seiner DVD empfiehlt.
Wer weiß ... wobei Georg nun auch nicht gerade für Eröffnungsfaulheiten bekannt ist. ;)
Schach auf spiegel.de
http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/0,1518,748616,00.html
Für Insider natürlich kalter Kaffee, aber Plagiate sind derzeit ein heißes Eisen.
Zur Partie:
Das sah so herrlich locker und leicht aus wie dieser starke IM zertrümmert wurde, dass ich zumindest in Ansätzen nachvollziehen kann, dass 2600+ Spieler großen Respekt vor 2700+ Gegnern haben. Könnte man die Unterschiede zwischen diesen beiden irgendwie herausarbeiten oder zumindest andeuten. Ich denke da an Yermolinskys Werk "Road to chessimprovement", dort verglich er die Unterschiede zwischen 2000 v. 2200 bzw. 2200 v. 2400.
So ein Pech, Jan (schon wieder). :-(
Ich hab´ auch mal in Reyk gespielt, hingeflogen über Hamburg :-) - ohne Probleme (lange her, letztes Jahrtausend).
Ich hoffe, Du wirst durch das Turnier entschädigt.
Die Fischer-Spasskij-hall gibt dem ganzen irgendwie einen ehrfürchtigen touch (wenn man auf history steht, wie ich), dort fand damals die Siegerehrung (damit keine falschen Ideen aufkommen, ich spielte "gut", wurde aber nur 497. oder so) statt
Kleine Episode von damals fällt mir ein: ein russischer GM fand immer erst spät aus dem Bett, täglich der Kampf mit dem Personal ums Frühstück. Das Personal hatte es dann satt und fing an, irgendwann nach offiziellem Ende der Frühstückszeit das Buffet abzuräumen. Folge am nächsten Tag: der GM nahm sich zwei große Teller und übte sich in der Kunst des Turmbaus... Die Rache folgte auf den Fuß: am nächsten Tag war er noch später, zu spät... und stand dann vor abgeschlossener Tür!
Aber heutzutage wird wahrscheinlich gleich im Pizza-hut "gefrühstückt" (falls es den noch gibt).
Viel Erfolg und eine gute Zeit in Reyk!
schöne route (Hamburg-München-Kopenhagen), ist ja fast der direkte weg. Und da sag noch einer, die Luftfahrtindustrie tut nix fürs Ozonloch.
Hat jemand von euch einen Link zur Isländischen Liga, ich kann nichts finden?
@ahnungsloser
Im neuen Post habe ich zumindest bei Chess-Results was gefunden was dem ganz nahe kommt. Allerdings fehlt Jan in der Mannschaftsaufstellung...